Die Weltordnung ist volatil geworden, das einzige was sicher ist, es gibt keine Sicherheit, weder militärisch noch wirtschaftlich. Die Welt, wie sie die letzten 20 Jahre funktioniert hat, scheint vorbei zu sein. Bislang galt: In der globalisierten Welt macht der Geschäfte, der die besten und günstigsten Produkte herstellt. Zölle und Handelshemmnisse waren aus deutscher Sicht überschaubar und wir konnten unsere Stärken, vor allem in den Bereichen Automobil, Maschinenbau und Chemie, zeigen. Politisch galt: Globale Völkerverständigung gelingt am Besten mit Wandel durch Handel. Selbst der aufgeblähte Sozialstaat mit enormer Staatsquote konnte die Wirtschaft nicht völlig ausbremsen.
Inzwischen hat sich die Welt jedoch verändert. Andere Nationen haben aufgeholt und vor allem China, dem wir beständig Knowhow übertagen haben, macht uns heute kommerziell und technisch Konkurrenz.
Doch noch mehr gilt der Blick heute der großen Politik. Drei Nationen USA, China und Russland ringen darum die Welt nach ihrem Gusto aufzuteilen. In ihren Augen sind wir Europäer allenfalls noch Verhandlungsmasse oder Übernahmekandidaten. Als Europa selbst bleiben wir zerstritten im klein, klein und beschweren uns entrüstet, dass uns niemand zuhören will.
Gleichzeitig wackelt in Deutschland das sozialökologische Narrativ, die Wirtschaft lahmt, die Pleitewelle ist auf Maximalniveau und Unternehmen wenden Deutschland den Rücken zu. Sogar Gewerkschaften fordern aktuell Industieunterstützung. –
Nach der Wahl und entsprechenden Verhandlungen grinsen grüne ,Verlierer‘. Rechte und linke Ränder zetern, im Blick auf die Mitte, die mit allen Tabus bricht und mit Maximal-verschuldung unsere Zukunft retten will. Trump färbt ab, so scheint mir, jeder tut und glaubt tun zu können, was er will. –
Eine spannende Zeit, in der wir Unternehmer bei mittlerem Null-Wachstum versuchen nachhaltig und betriebswirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Unsere betriebswirtschaftliche Zuschlagskalkulation hat jedoch immer mehr Unbekannte: schwankende Förderungen, drohende und existente Zölle bei gleichzeitig maximaler Bürokratie und unlauterem Wettbewerb seitens China und den USA. –
Zwischen russischen Großreichfantasien, US-amerikanischem Imperialismus und chinesischem Expansionsdrang suchen wir als Europa und auch wir als Unternehmen unseren Platz unter dem Radar. Eigentlich wollten wir ja nur Geschäfte machen – hat doch bisher auch geklappt, oder?
Heute am 18.03.2025 schauen wir gebannt auf die geplante epochale Neuverschuldung einer noch nicht installierten Regierung. – Ja, der Infrastruktur könnte der Geldsegen gut tun, und damit auch z.B. dem Baugewerbe. Wer sonst Wahlgeschenke erhält, ist für mich nicht einsehbar. Ob die Deutschland-Geschwindigkeit schneller und der Reformstau geringer wird, wenn wir vieles mit Geld zuschütten, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
Wir Unternehmen benötigen keine Förderungen bei Wohlverhalten, sondern Steuer-
entlastungen und kürzer Abschreibungszeiten. Wir benötigen mehr Vertrauen der Regierenden und entschieden weniger Bürokratie. –
Der einzelne Beschäftigte will mit Recht mehr Netto vom Brutto! Das lässt sich jedoch nicht durch Lohnerhöhungen, sondern durch weniger Staat erreichen. Für einen Mitarbeiter der bei mir für 25 €/h brutto arbeitet, bezahle ich etwa 30 Euro (25€ +20% AG). Bei Steuerkasse 1 erhält er selbst etwa 15 Euro netto auf die Hand. Damit soll er einen nun anderen Hand-werker für 65 Euro/h bezahlen. D.h. er arbeitet selbst 4,3h für einen gekaufte Stunde.
Das ist nicht in Ordnung. Wenn wir unser Wohlstandsniveau halten wollen, müssen wir vor allem schneller, digitaler und fleißiger werden.