Sehr geehrter Abgeordnete

am 06.11.25 wird beim Stahlgipfel im Bundeskanzleramt unter anderem die Entscheidungen über Importbeschränkung und Einfuhrzölle auf billigen Stahl aus dem Ausland verhandelt. Eine 50%ige Reduzierung der zollfreien Importe und eine Verdopplung der Zölle von 25 auf 50% auf darüber hinausgehende Stahlimporte sind im Gespräch.

Was würde das für den Maschinenbau bedeuten?
Beispiel: Wir, die Oswald Elektromotoren GmbH, setzen pro Jahr etwa 1000 t Stahl ein. Das sind Gussteile, Wellen und vieles mehr, vor allem jedoch teures Dynamoblech (50%).
Gemäß meiner Recherche zahlen wir Maschinenbauer derzeit knapp doppelt so viel für europäischen Stahl, wie unsere chinesischen Mitbewerber für asiatischen Stahl. Wenn wir in Deutschland nun den zollfreien Anteil des Importstahls reduzieren und für den Rest die Zölle verdoppeln, werden unsere Einkaufspreise weiter steigen und unsere internationale Konkurrenzfähigkeit wird weiter sinken.

Apell:
Bitte beachten Sie bei ihren politischen Entscheidung, dass der Maschinenbau viel Stahl einsetzt und sowohl im Binnenmarkt als auch im Export international in Konkurrenz steht. Sollten EU oder D. die Stahlkonzerne mit einer Hand retten, so stoßen sie zeitgleich mit der anderen Hand deren Kunden, den europäischem Maschinenbau, in die Grube.

Fazit:
D.h., uns Maschinenbauern bleibt eine einzige Alternative:
Wir kaufen in Zukunft weniger Stahl aus dem Inland oder Ausland, dafür aber viel mehr Halbfertigprodukte aus China und Indien. Das wäre das Ergebnis dieser Aktion? Wir werden gezwungen Produktion ins billigere Ausland zu verlagern und schwächen unseren Industriestandort EU und D substantiell.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Oswald
OSWALD Elektromotoren GmbH